Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 46

Die wilden, unsicheren Jahre. Den frühen, nicht ganz freiwilligen Eintritt in den Dienst für den Lichtbringer, der nicht im Orden selbst, sondern im Schoß der Kirche begonnen hatte. Fast fünfundzwanzig Jahre war das inzwischen her. Bereits nach kurzer Zeit war deutlich geworden, dass der geistliche Teil der Kirche nicht der Ort war, an dem der junge Baldric sein Leben würde verbringen können. Zwar war er, am Hofe seines Vaters im wahren Glauben erzogen, willfährig den Lehren des Herrn gefolgt. Auch mit der Disziplin kam er für einen sonst so unsteten Jungen gut zurecht, nachdem einige ebenso empfindliche wie lehrreiche Bestrafungen erfolgt waren. Er begehrte nie gegen Vorgesetzte auf und nahm die Strafen für Vergehen, die fast immer aus seinem Jähzorn heraus entstanden, nie aus Aufsässigkeit, ohne zu murren hin.

Doch eben dieser Zorn war es, gegen den weder Disziplin noch Gebet half, und der letztendlich zu seinem Ausscheiden aus der Kirche führte. Er war aggressiv und streitlustig, wie so viele Jungen, aber er war größer und stärker als die meisten anderen Initianten. Außergewöhnlich kräftig, brutal und leicht zu einer Wut entflammbar, die ihresgleichen suchte. Die Raufereien, an denen er beteiligt war, pflegten nur selten so zu enden, wie es unter Kindern für gewöhnlich der Fall war.

Allzu oft hatte einer der kleinen Kombattanten mehr als nur ein paar Schrammen, Prellungen und blaue Flecke zu beklagen. Mehr als einmal war ein gebrochener Knochen im Spiel. Einmal, das letzte Mal, hatte es einen anderen Novizen sogar ein Auge gekostet.

Bei der Sache mit dem schwer verletzten Jungen war Baldric erst elf Jahre alt gewesen. Die Kirche hatte ihn nach diesem Zwischenfall als nicht mehr tragbar angesehen, was ihr kaum jemand verübeln konnte. So war er der jüngste Anwärter, den der Templerorden je aufgenommen hatte.

Lag das Mindestalter für die Aufnahme im Orden bei dreizehn Jahren, fiel Baldric trotz der zwei Lenzen zu wenig nicht weiter auf. Sowohl sein Körperbau als auch sein Gebaren entsprachen dem eines älteren Kindes. Und wenn es ihm an einem nicht mangelte, dann an Durchsetzungsvermögen unter Gleichaltrigen. Der Eintritt in den Orden war nicht nur der Beginn einer nahezu beispielhaften Karriere, er rettete ihm auch das Leben.


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