Читать книгу Mein Chef und andere Hürden онлайн | страница 18

„Bitte um pünktliches Erscheinen um ... äh ... ja, um 15 Uhr.“

Sein Gesichtsausdruck erlaubte, meine Arbeit wieder aufzunehmen. Die Zeit lief davon, deshalb hieß ich das mehr als rechtens. Schon im Begriff mich abzuwenden, hielt er mich mit den Worten zurück. „Frau Starz?“

Schon befürchtete ich: Noch eine Rüge?, und drehte mich um.

„Die Stelle des Bezirksleiters wurde ... äh neu besetzt“, (also keine Rüge) „er erscheint in den nächsten Tagen bei uns im Markt ... lerne ihn dann selbst erst ... äh ... kennen. Weiß daher nicht, auf welche Arbeitspunkte er besonderen Wert legt.“

Ja und?

„Ich verlass mich auf ... äh Sie, dass alles in ... äh Ordnung ist, wenn er eintrifft.“

Selbstverständlich. Es war halb acht. Wenn ich aus dem Meisterkäfig blickte, von wo die Obstabteilung gut übersehbar war, entging mir nicht, dass meine Kolleginnen Mühe hatten, die Regale bis Geschäftsbeginn in Ordnung zu bringen. Ich stand wie barfuß auf Brennnessel.

„War es das?“

Er schien verlegen. „Das vorhin ... äh ... die Kündigung, habe ich nicht gehört, verstanden?“

Ja, das war wieder höchst voreilig von mir gewesen. Eine meiner Schwächen, an denen ich noch zu arbeiten hatte. Nicht auszudenken, wenn er die Kündigung angenommen hätte, bei dem miesen Jobangebot heutzutage. Gottlob führte er mich galant über die selbst angesägte Brücke, ohne dass ich irgendwelchen Schaden erlitt. Erleichtert platzte es aus mir heraus: „Sie konnten nichts hören, ich hab nichts gesagt ...“

Kaum den Verkaufsbereich betreten, bombardierten mich aus den Mündern meiner Mitarbeiterinnen folgende Vokabeln. „Platzieren wir die Champignons breitflächig? Wir haben eine volle Palette bekommen. Wohin kommen die Radieschen und der Jungzwiebel? Soll ich mehr als vier Tassen Gemüse schneiden?“

Schon einigermaßen routiniert erfolgten meine Anweisungen.

„Die Champignons kommen auf den Tisch mit der Aktionspreislatte. Den Jungzwiebel schlichten wir ins Regal und die Radieschen in die Schräge. Veronika, du weißt, geschnittenes Obst- und Gemüse müssen wir in einheitlichen Reihen in der Stolpertruhe platzieren.“


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