Читать книгу Mein Chef und andere Hürden онлайн | страница 13

Ich war ... sprachlos, vergaß zu antworten und glotzte ihn ungeniert an. Es war die Klappe - Verzeihung - der Mund von Herrn Klappe, der mich faszinierte. Seine Mundpartie erinnerte mich an irgendjemanden. Schon fiel es mir ein. Natürlich. An einen Biber. Da stand er leibhaftig vor mir, mit gelben Bibervorderzähnen, wie sie ausdrucksvoller nicht hätten hervorstehen können. Magisch angezogen von dieser Pracht vergingen weitere Sekunden, in denen die Faszination mich stumm überwältigte. Bis mich meine Schwester aus meiner komischen Verzückung riss, mich sanft anstieß und stumm, mit vielsagendem Blick mahnte. Wodurch ich schließlich wieder in die Welt der bewusst lebenden zurückkehrte.

„Oh.“ Ich lachte verlegen, „hm, ja“. Streckte meinem Gegenüber ebenfalls die Hand hin, die er sofort ergriff und heftig, sowie ausgiebig schüttelte. Immens erfreut.

„Sie dürfen sie ruhig wieder loslassen.“

Nicht auf meine Worte reagierend, fixierte er mich mit einem Lächeln, das mich penetrant ans Zähneputzen erinnerte. Und an Zahnweiß.

Das nicht enden wollende Hände schütteln verlockte schließlich, mich gewaltsam loszureißen. Als ein plötzlicher Niesanfall meinerseits dem zuvorkam, ließ er ruckartig - zum Glück nach meinen Wünschen - endlich von mir ab. Er hätte ja auch erschrecken, mich reflexartig an sich ziehen und mir in seinen Armen liegend „Gesundheit“ wünschen können. In diesem Fall tat er das auch. Aber mit genügend Abstand dazwischen.

„Das Wetter“, erklärte ich an ein Taschentuch denkend und nicht zur Hand habend. Stinksauer setzte ich mein charmantestes Lächeln auf. Dann fasste ich meine Schwester am Arm und zog sie, uns entschuldigend, in die Küche daneben, wo die bereits gezündete Zündschnur in mir, die fällige Explosion entfachte. „Bist du noch zu retten?“

Wenn ich als älteres Semester die restliche mir verbleibende Zeit auf Erden allein lebte, so deshalb, weil ich sie allein leben wollte! Und kein Mensch würde mir weismachen können, dass ich dadurch Gefahr lief, irgendetwas zu versäumen. Zu derartig dringenden Fällen zählte ich nicht.


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