Читать книгу Der schöne Sommer онлайн | страница 44
Dann zündeten sich die anderen Zigaretten an und gaben ihr auch eine. Ginia wollte nicht rauchen, aber Guido setzte sich neben sie, gab ihr Feuer und sagte, sie solle nicht einatmen. Die anderen beiden kämpften auf der Sofaecke miteinander.
Da sprang Ginia auf, schob Guidos Hände weg, legte die Zigarette ab und durchquerte wortlos das Atelier. Sie hob den Vorhang und blieb im Dunkeln stehen. Hinter ihr redeten sie, aber es klang wie ein fernes Summen. »Guido«, flüsterte sie, ohne sich umzudrehen, und warf sich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett.
X.
Sie verließen alle vier gemeinsam das Haus, und Guido und Rodrigues begleiteten die Mädchen zur Straßenbahn. Mit der Mütze über den Augen war Guido ihr fremd, aber er drückte ihr die Hand und sagte: »Ginetta, Liebling.« Im Gehen schien es, als gebe der Bürgersteig unter ihr nach. Amelia hakte sich bei Ginia ein.
Während sie auf die Straßenbahn warteten, unterhielten sie sich über Fahrräder. Aber Guido stellte sich neben sie und sagte leise: »Wehe, wenn du es dir anders überlegst. Ich würde dich nicht mehr porträtieren.« Ginia lächelte ihn an und hielt seine Hand.
In der Straßenbahn starrte Ginia auf den Rücken des Fahrers und schwieg. »Geh nach Hause und leg dich ins Bett«, sagte Amelia. »Es ist vor allem der Wein, weiter nichts.« – »Ich bin nicht betrunken«, sagte Ginia, »glaub das bloß nicht.« – »Soll ich bei dir bleiben?«, fragte Amelia. – »Lass mich in Ruhe.« Da erzählte ihr Amelia vom letzten Mal, um ihr zu erklären, was los gewesen war, und Ginia lauschte auf das Rattern der Straßenbahn.
Als sie zu Hause allein war, begann sie sich besser zu fühlen, weil sie niemandes Blicke mehr auf sich spürte. Sie setzte sich aufs Bett und schaute eine Stunde lang auf den Boden. Dann zog sie sich rasch aus, schlüpfte unter die Decke und löschte das Licht.
Am nächsten Tag schien die Sonne, und während Ginia sich ankleidete, kam es ihr vor, als sei sie krank gewesen. Sie dachte, dass Guido schon seit drei Stunden auf den Beinen war, lächelte sich im Spiegel zu und gab sich einen Kuss. Dann verließ sie das Haus, bevor Severino zurückkehrte.