Читать книгу Factory Town онлайн | страница 26

Der Sheriff funkelte mich böse an und schnauzte: Sie essen jetzt was. Verdammt noch mal, Sie essen jetzt.

Und dann lag im Handumdrehen ein Stück blutiges Fleisch auf einem Blechteller. Dabei hatte der Pfarrer gesagt, es gäbe in der Stadt keine Viehhaltung.

Sie essen jetzt, sagte der Sheriff wieder. Scheiße, bis zum letzten Bissen werden Sie diese Delikatesse aufessen.

Dann ging alles ganz schnell. Ehe ich reagieren konnte, packten mich der Pfarrer und der Doktor und zerrten mir die Arme auf den Rücken, während der Sheriff einen Fetzen Fleisch abriss und mir in den Mund stopfen wollte. Aber wie ein widerborstiges Kleinkind presste ich die Lippen aufeinander und trat um mich. Obwohl mich zwei Mann festhielten, konnte ich mich losreißen und wollte mich gerade vom Stuhl erheben, als mein alter Freund Charlie eingriff. Mit vereinten Kräften warfen er, der Pfarrer und der Doktor mich auf den Boden und fixierten mich. Der Sheriff trat dazu, spannte den Hahn seines Revolvers und zielte auf meine Stirn. Da gab ich den Widerstand auf.

Unterdessen war der Bettler außer sich darüber, dass sein Essen gestohlen worden war. Er sprang herum und warf die leprösen Arme in die Luft. Dazu schrie und stöhnte er.

Der Sheriff, der verdammte Schweinehund, ging in die Hocke und befahl mir, den Mund aufzumachen. Kurz sah ich ihn an, aber er hielt die Waffe weiter auf mich gerichtet, sodass ich den Mund öffnete, um mir das blutige Fleisch hineinstopfen zu lassen. Sehen Sie’s als Initiation, sagte er.

Ich kaute langsam und verächtlich, während die Männer mit einem grotesken Lächeln auf mich herabsahen. Esteban weinte. Das Fleisch schmeckte grauenhaft – wahrscheinlich war es bereits verdorben –, aber am Ende gelang es mir, es ohne Würgen zu schlucken. Als ich es geschafft hatte, half mir Charlie auf die Beine und rieb mir die Schulter. Sie alle lachten, als wäre das Ganze ein einziger Riesenscherz.

Habt ihr sein Gesicht gesehen?, sagte der Doktor. Unbezahlbar.

Eigentlich hat er’s besser gemacht als die meisten, sagte der Sheriff. Das muss man ihm lassen.


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