Читать книгу Factory Town онлайн | страница 29

Die Zeit verstrich, ich wurde heiser und meine Hände bluteten, aber das Schreien hörte nicht auf. Sie würden sie sterben lassen. So war das in Factory Town.

Nach einem weiteren Tritt flog die Tür auf und knallte gegen die Zimmerwand. Ich trat in einen Raum, dessen Boden mit Kleidungsstücken, Flaschen und Ampullen übersät war. Auf zerschlagenen Möbelstücken lagen Spieldosen, Zeitschriften und alte Puppen, die mich mit toten Augen ansahen. An der Wand Gemälde mit einer Wüstenszenerie und ein alter Kalender mit Kitschlandschaften. Das Fenster stand offen, und der weiße Vorhang flatterte panisch im Wind.

Auf dem Bett war ein Mann von gewaltiger Leibesfülle, mit einer riesigen Wampe und langen, schütteren schwarzen Haaren, die er zu einer seltsamen Resttolle aufgetürmt hatte. Sein Gesicht war vor Anstrengung rot angelaufen. Unter ihm lag eine Frau, die nichts anderes anhatte als Wintersocken. Ihr Gesicht blutete stark, ihre Nase war eingeschlagen, und ihre Augen waren so tot wie die ihrer Puppen.

Sie war in einem erbärmlichen Zustand und stöhnte und weinte, während der Mann sie gleichzeitig fickte, schlug und würgte. Wenn ich nicht dazwischenging und ihr half, würde sie zweifellos sterben. Ich musste den Mann von ihr ziehen, aber urplötzlich war ich wie gelähmt. Ich konnte mich überhaupt nicht rühren. Seltsamerweise nahm mich keiner der beiden wahr. Ich wollte rufen, brachte aber nichts als ein Gurgeln heraus, das in dem Stöhnen, Weinen und Schreien unterging. Ich hatte keine Gewalt über meinen Körper, und zuletzt fiel ich sogar zu Boden. Der Mann drehte die Frau um und drückte ihr Gesicht ins Kissen. Auf ihrem Rücken war eine riesige Tätowierung: ein wunderbarer Phönix, der sich vor einer strahlenden Sonne aus der Asche erhob. Die Frau rang nach Luft, und als sie mit den Armen wild um sich schlug, griff er auf den Nachttisch, nahm eine brennende Zigarette und drückte sie auf ihren unteren Rücken. Sie bäumte sich vor Schmerz auf, aber er presste sie wieder nach unten und brannte sie noch drei- oder viermal, ehe er die Zigarette an der Wand auslöschte und auf den Boden warf.


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