Читать книгу Beverly Malibu онлайн | страница 27

»Und diese Nichte von ihr«, fuhr Taylor fort. »Wirklich ein steiler Zahn.«

Kate sah ihn an.

»Eine echte zehn.«

Kate sortierte verwirrt ihre Eindrücke von Aimee Grant und versuchte sie mit diesen Klassifizierungen zu verbinden.

Taylor starrte sie mit unverhohlenem Erstaunen an. »Mein Gott«, stöhnte er schließlich erschöpft. »Ich meine, sie ist attraktiv.«

»Ach so, ich verstehe«, sagte Kate. Aber eigentlich hatte sie es nicht verstanden. Paula Grant hatte einen so starken Eindruck auf sie gemacht, dass sie nur noch eine verschwommene Vorstellung vom Aussehen der jüngeren Frau hatte.

Taylor zog seine blonden Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf. Kate sah ihn amüsiert an. Wie konnte sie – ausgerechnet sie – übersehen, welch atemberaubende Schönheit da ihren Weg gekreuzt hatte? Natürlich war das alles Teil von Taylors unausgesprochenem Wissen, dass sie eine Lesbe war. Und da er mit seinem Unbehagen bezüglich ihrer sexuellen Neigung nicht umgehen konnte, konnte er unmöglich verstehen, dass von diesen beiden Frauen Paula Grant diejenige war, die sie ungewöhnlich attraktiv fand.

Sie wandte sich von ihm ab und las noch mal in aller Ruhe ihre letzten Eintragungen über den Tatort durch. Vorhänge zugezogen und alle Fenster geschlossen, keine elektrischen Geräte in Betrieb außer dem Kühlschrank, das Licht war nur im Wohnzimmer angeschaltet und am Tatort selbst. Aschenbecher geleert, aber nicht ausgewischt. In der Küche deutete nichts auf eine kürzlich eingenommene oder vorbereitete Mahlzeit hin. Sinclair war mit Handschellen an sein Bett gefesselt worden, aber es gab keinerlei Anzeichen eines Kampfes.

Shapiro kroch inzwischen mit seiner blitzenden Kamera durchs Esszimmer, und Kate ging an ihm vorbei in die kleine Küche. Sie hatte bereits den kleinen Resopaltisch bemerkt, der dazugehörige rote Plastikstuhl passte zu dem Stuhl im Schlafzimmer. Kate inspizierte die Batterie von Schnapsflaschen, die auf einer Arbeitsplatte neben dem Kühlschrank stand. Ein Dreiviertelliter Cutty Sark-Scotch, noch ungeöffnet und ziemlich eingestaubt, zwei Flaschen Jim Beam, eine davon dreiviertel leer, außerdem eine ungeöffnete Flasche Harpers sowie eine halbleere 2-Liter-Flasche Ten High. Sinclair war also Bourbonfreund gewesen und der Ten High offenbar seine Lieblingsmarke. Aus der unverhohlenen Griffnähe von Gläsern und Eiswürfeln bei den Alkoholvorräten – und dem Sammelsurium benutzter Gläser am Tatort – schloss sie auf einen regelmäßigen, wenn nicht sogar starken Trinker. Aber ein Trinker, der anscheinend noch genug Verstand besessen hatte, um nicht im Bett zu rauchen: In seinem Schlafzimmer gab es weder Zigaretten noch Aschenbecher.


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