Читать книгу Beverly Malibu онлайн | страница 26

Kate nickte düster. Sie erinnerte sich an Fälle von Kindesmisshandlung, die sie im Jugenddezernat erlebt hatte – an die Täter, zumeist überlastete Mütter, die die Kontrolle über sich verloren hatten, weil ihre Babys unablässig geschrien hatten. Aber vorsätzlicher Mord war etwas anderes, und sich hinzusetzen, um genüsslich mit anzusehen, wie Owen Sinclair sich grausam zu Tode quälte, war vollends etwas anderes.

»Ed«, sagte sie, »die Handschellen, der Stuhl neben dem Bett –«

»Ja, ich weiß, Kate. Ich schätze, er hat eine der Frauen reingelassen, bevor ihm richtig schlecht wurde, und als er seine schlimmen Krämpfe bekam, war es das reinste Kinderspiel, ihm die Handschellen anzulegen und ihn langsam krepieren zu lassen. Ich schätze, wir können genauso gut richtig wie falsch liegen, was den Stuhl angeht, warum er da steht –«

»Vielleicht.« Aber ihr Instinkt sagte ihr, dass der Stuhl aus einem einzigen grausamen Grund neben dem Bett gestanden hatte. Mochte Taylor seine unwahrscheinliche Theorie hegen, sie würde nicht mit ihm streiten – jedenfalls jetzt noch nicht. Sie wusste nur zu gut, dass Taylor jedes Interesse an einem Fall verlor, sobald seine erste Begeisterung verpufft war und er nur noch im Schneckentempo die vorgeschriebenen bürokratischen Schritte absolvierte. Wenn sie ihn seine eigene Fährte aufnehmen ließ, würde sein Jagdeifer nicht so schnell nachlassen.

»Paula sagte, dass Sinclair mit den Schikanen anfing, als die Mietpreisbindung eingeführt wurde«, überlegte sie laut. »Das war, als – so um 1980 herum –« Sie brach entgeistert ab. »Ed, das ist acht Jahre her!«

Taylor stülpte seine fleischigen Lippen vor und zurück. »Acht Jahre chinesische Wasserfolter. Früher oder später werden wir eine der drei alten Damen einbuchten, das garantier ich dir, Kate.« Mit einem Ton, in dem eine gewisse Anerkennung mitschwang, räumte er ein: »Aber Paula, die Lady hat Stil.«

Zu viel Stil, um als heimtückische Mörderin in Frage zu kommen, wollte Kate gerade entgegnen, hielt sich aber zurück. Frauen töteten selten, aber sie töteten durchaus. Und die Leute, denen man es am wenigsten zutraute, waren manchmal die rabiatesten Mörder.


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