Читать книгу Der Flug des Vogels онлайн | страница 6

Schuhe. Natürlich. Ich hatte doch Schuhe nötig. Warum sollte ich nicht heute einkaufen gehen? Ein neues Jackett konnte ich auch gebrauchen, und schon lange hatte ich nicht mehr in einem Buchladen gestöbert. Der noch junge Tag nahm in meinem Kopf Gestalt an. Da klingelte das Telefon, und ich hatte den Hörer schon vor dem zweiten Läuten aufgenommen.

»Philipp Freyberg.«

»Good morning, Sir.«

»Morgen, Klaus.«

»Tag, mein Lieber. Stör ich dich?«

»Nein.«

»Ich hab vorhin schon mal angerufen, aber da hast du nicht abgenommen.«

»Aber auch da hast du nicht gestört.«

»Okay.«

»Was gibt’s?«

»Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.«

»Nur zu, solange es nicht mit der Serie zu tun hat.«

»Nein.«

»Dann ist es in Ordnung.«

»Es geht um eine alte Freundin, sie braucht einen Rat von dir.«

»Wann?«

»Heute.«

»Ich bin aber seelisch auf einen Stadtbummel eingestellt und würde nur ungern alles über den Haufen werfen.«

»Das trifft sich gut. Vera Beininger wird um vier Uhr im Café Meißner sein. Da könnt ihr euch treffen, wenn du einverstanden bist.«

»Und du willst mir nicht sagen, um was es bei diesem Gespräch geht, Klaus?«

Augenblick Pause. Dann: »Es wäre mir lieber, Philipp, wenn du dir die Sache unvoreingenommen anhörst. Ich glaube, das bringt mehr. Ja, ich bin mir sogar sicher. Du kannst mich anrufen, wenn du wieder bei dir zu Hause angekommen bist. Vielleicht können wir abends zusammen einen Happen essen gehen, und ich versorge dich dann mit Hintergrundmaterial. Ich hab zwar um 17 Uhr noch ein Gespräch mit meinem Verleger. Aber vielleicht faßt er sich kurz.«

»Glaubst du daran.«

»Nein.«

»Auch gut. Also ich melde mich bei dir.«

Und damit war das Gespräch zwischen Klaus Lutzenberger, Chefredakteur der Zeitschrift, für die ich hauptsächlich schrieb, und mir beendet.

Ich fuhr fort, mich wohlzufühlen.

»Haben Sie noch einen Wunsch?«

Von mir unbemerkt hatte sich Karin Hagen meinem Tisch genähert und lächelte mich an.

»Oh, ja. Noch ein Kännchen Kaffee.«

»Und auch noch einen Hauch von Sahne?«

»Nein, danke.«


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