Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 19

»Endlich wieder Schnee, der Winter hat mir gefehlt«, rief der alte Nordmann lächelnd und kam ein paar Schritte auf den Fuß der Treppe zu.

Varg entging nicht, wie sehr er sich dabei auf den verzierten, eisenbeschlagenen Stock stützte. Er trug ihn seit einigen Jahren, bis zum letzten oder vorletzten Winter hatte er ihm allerdings eher als Schmuck gedient, denn als Werkzeug. Eine Jahrzehnte zurückliegende Verletzung seines Knies machte ihm offenbar mit jedem verstreichenden Jahr mehr zu schaffen.

»Dass ein von der Wärme langer Sommer verwöhnter Südländer unser nordisches Klima zu schätzen weiß, ehrt uns hier oben«, gab Varg in ebenso freundlichem Spott zurück. »Hast du dir unsere merkwürdigen Vorkommnisse schon angesehen? Oder hast du auf mich gewartet?«

»Ich habe auf dich gewartet, wie es sich für einen Gast gehört. Es soll ja niemand sagen können, dass wir Südländer alle nur Bauernlümmel sind. Lass uns gemeinsam sehen, ob wir es mit einem echten Problem zu tun haben, oder nur mit Jägern, die noch mehr trinken als ihr Burgherr.«

Der jüngere Jarl schnaufte nur ob dieses Seitenhiebes. In der ersten Zeit nach dem Tod seiner Frau war der Jarl av Falksten der einzige Mensch gewesen, den er zu ertragen vermocht hatte. Er allein wusste, wie schlecht es für eine Weile um ihn gestanden hatte, wie schmal der Grad zur unkontrollierten Trunksucht und Freitod war, auf dem er fast ein Jahr lang gewandelt war. Sie gingen nebeneinander gemächlichen Schrittes über den Hof, wobei der Jüngere sein Tempo dem des Älteren anpasste. Stian hatte sich bei einem Reitunfall in seiner Jugend das Knie gebrochen, eine Verletzung, die ihn in letzter Zeit ernsthaft zu plagen begann. Der betagte Jarl sah den Blick des Burgherrn und verzog das von den Jahren gezeichnete Gesicht zu einem schiefen Lächeln.

»Tut zum Glück nur weh, wenn es kalt und feucht ist. Sobald die götterverdammte Sonne wieder scheint, wird es sicher besser.«

»Ja, du warst schon einmal schneller unterwegs«, stimmte Varg ihm zu, »wenn auch nicht viel. Um auf Erfreulicheres zu kommen als die Gebrechen eines Greises, wie geht es eigentlich unseren Turteltauben, hast Du in letzter Zeit etwas von ihnen gehört?« Die älteste Tochter des Freundes und Bjorn av Kråkebekk, der dritte und jüngste Jarl im Bunde der drei Herren von Norselund, waren kürzlich vermählt worden.


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