Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 18

Er öffnete die Tür und durchquerte mit langen Schritten den rundum mit getränktem Holz vertäfelten Gang, der zu den verschiedenen Räumlichkeiten seiner Gemächer führte. Von hier aus gelangte man zum Arbeitszimmer, dem Schlafgemach, einem kleinen Waschraum sowie einem Kaminzimmer. Er trug außer dem Mantel und hohen, genagelten Stiefeln nur einfache, aber robuste Wollkleidung. Die einzige Rüstung, die er innerhalb der Festung benötigte, galt dem Schutz vor der Kälte. Die Menschen, die hier lebten, gehörten Familien an, die der seinen seit vielen Generationen dienten. An seiner Hüfte baumelte denn auch nur ein alter, unterarmlanger Dolch.

Der Jarl zog sich im Gehen die Handschuhe an, schlug den hohen, gefütterten Kragen seines Mantels hoch und trat durch die dicke Außentür aus dem Bergfried hinaus. Es war beinahe windstill, der Schnee fiel in winzigen, feinen Flocken und die Luft roch nach dem ersten Frost des Winters. Der Tag war erfüllt von den Geräuschen des morgendlichen Burglebens und dem allgegenwärtigen Klingen der Hämmer in den Schmieden. Er ging ein Stück in Richtung der Schildmauer im Süden, bevor er in eine leicht gewundene steinerne Treppe nach unten abbog. Dabei erwiderte er den einen oder anderen laxen Gruß der Wachen mit einem flüchtigen Nicken. Er war nicht sicher, ob er seinen Gast und Freund, den Jarl Stian av Falksten, der seit dem gestrigen Tage zu Besuch war, schon auf den Beinen vorfinden würde. Als er die Stufen, die in den geräumigen Haupthof führten, zur Hälfte hinter sich gelassen hatte, sah er jedoch, wie der alte Mann gegen einen Pfeiler gelehnt das morgendliche Treiben beobachtete.

Stian war kaum kleiner als der zwanzig Jahre jüngere Jarl, aber nicht ganz so kräftig gebaut. Das Haar, obgleich vollständig ergraut, war noch voll, die Gestalt gerade, mit breiten Schultern, die das Alter bislang nicht zu beugen vermocht hatte. Man sah ihm nur bedingt an, dass er in zwei Wintern sechzig Jahre alt sein würde. Er hatte den Großteil der Regierungsarbeit in Falkehaven vor wenigen Jahren an seinen Sohn Alfr abgegeben und verbrachte die Zeit seitdem zumeist damit, durch Norselund zu reisen. Varg hatte die Stufen zur Hälfte bewältigt, als der andere ihn bemerkte und sich zu ihm umdrehte.


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