Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 20

»Der letzte Vogel brachte nichts Neues. Der verdammte Schlamm frisst immer mehr Ackerland, aber den beiden geht es gut. Das mit der Verschlammung hat hoffentlich ein Ende, wenn sie die ersten Erhebungen der südlichen Highlands erreicht. Sonst reicht das selbst angebaute Korn bald nicht einmal mehr für die dürren Gespenster, die wir Hühner nennen.«

Kråkebekk hatte vor dem Grau die Kornkammer der Insel dargestellt. Seit jeher machte der Fischfang einen guten Teil der Nahrungsmittelversorgung aus. Was man in den drei Jarltümern an Getreide für Mehl und Brot brauchte, kam zumeist aus den Äckern im ehemals fruchtbaren Südwesten. Die Felder im Südosten und vor allem im Norden von Norselund waren selbst vor dem Grau kaum für mehr zu gebrauchen gewesen, als Korn für die Geflügelzucht zu liefern.

Heute stellte der Fisch, der zum größten Teil bei Falkehaven aus dem Meer gezogen wurde, die mit Abstand wichtigste Nahrungsquelle der Insel dar. Die Getreideernte aus Kråkebekk war schon lange nicht mehr ertragreich genug, um die anderen beiden Jarltümer mitzuversorgen. Der kümmerliche Ertrag an Winterweizen, der im Osten und Norden noch angebaut wurde, reichte gerade einmal zur Haltung von anspruchslosem Federvieh wie Hühnern. Dazu kamen einige Schafherden und die Pferdezuchten in Kråkebekk. Für andere Nutztiere, wie Rinder oder gar Schweine, gab es bis auf wenige Ausnahmen einfach nicht mehr genug Futter und Weideland.

Das Überleben nach dem Grau verdankte das Volk in erster Linie dem engen Band, das während der letzten Generationen zwischen den Familien der Jarle entstanden war. In einer gemeinsamen Anstrengung strukturierten sie das Land nach der Katastrophe um, und verteilten die ihnen verbliebenen Ressourcen mit Bedacht und Voraussicht. Es hatte weder Dünkel noch Opportunismus gegeben, weder Neid noch Misstrauen. Anders als vielerorts auf dem Festland. Nur aus diesem Grund hatte das Volk die Auswirkungen des Grau überstanden, obwohl es die Insel ungleich härter getroffen hatte als die Gebiete im Süden der Welt. In Norselund herrschte seit jeher ein kaltes und lebensfeindliches Klima. Das Grau hatte weite Teile des Landes nahezu unbrauchbar gemacht. Vor allem im Norden waren ganze Landstriche inzwischen verwaist.


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