Читать книгу Der schöne Sommer онлайн | страница 55

Doch es war bald vorbei. Das Auto bremste auf dem großen Platz und hielt an. Hier gab es keine schönen grünen Bäume mehr, sondern eine Leere voller Nebel und Telegrafendrähte. Der Hügelrücken sah aus wie ein kahler Berg. »Wollt ihr hier aussteigen?«, fragte der Herr und drehte sich um, ohne das Monokel fallen zu lassen.

Da sagte Ginia: »Geht ihr nur ins Café. Ich laufe zurück.«

Amelia blickte sie böse an. »Das ist idiotisch«, sagte der Mann. »Ich laufe«, wiederholte Ginia. »Ihr seid zu zweit und seid euch selbst genug.«

»Dummes Ding«, flüsterte Amelia ihr beim Aussteigen zu, »kapierst du nicht, dass der nicht redet, sondern zahlt?« Doch Ginia machte auf dem Absatz kehrt und rief: »Danke für alles. Bringen Sie meine Freundin gut nach Hause.«

Als sie an der Straße angelangt war, lauschte sie einen Augenblick, ob in der Stille des Nebels der Motor wieder ansprang. Dann lachte sie in sich hinein und machte sich auf den Weg bergab. »Oh, Guido, so verzeihst du mir«, dachte sie und betrachtete die Hänge, atmete die Kälte und den Geruch der Erde. Auch Guido war mitten auf dem kahlen Land, in seinen Hügeln. Vielleicht saß er zu Hause am Feuer und rauchte eine Zigarette, wie er es im Atelier machte, um sich aufzuwärmen. Da blieb Ginia stehen, denn plötzlich sah sie den Winkel hinter dem Vorhang vor sich, so geschützt und dunkel, als wäre sie dort. »Oh, Guido, komm zurück«, sagte sie und ballte die Fäuste in den Taschen.

Sie kam früh nach Hause, aber die noch feuchten Haare, die bespritzten Strümpfe und die Müdigkeit leisteten ihr Gesellschaft. Sie zog die Schuhe aus, legte sich auf das warme Bett und unterhielt sich mit Guido. Sie dachte an das schöne Auto, freute sich für Amelia und malte sich sogar aus, die Freundin habe diesen Herrn schon vorher gekannt.

Als Severino zurückkehrte, sagte sie ihm, sie sei es leid, in der Schneiderei zu arbeiten.

»Dann such dir was anderes«, sagte er friedlich. »Aber lass nicht mehr so oft das Essen ausfallen. Teil dir die Zeit besser ein.«

»Es gibt so viel zu tun.«


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