Читать книгу Factory Town онлайн | страница 9

Mit gesenktem Kopf ging ich vor mich hin murmelnd weiter und versuchte, die Puzzleteilchen zusammenzusetzen, so viele gezackte Puzzleteilchen, während sich der Korridor hinzog, lang und endlos, verschlungen wie ein Irrgarten. Ich wanderte weiter und weiter, tagelang, wollte mir scheinen, und verlor immer mehr die Orientierung, während um meinen Schädel herum hasserfüllte Bilder herabstürzten wie blinde Vögel in einem Käfig. Ich hörte gedämpfte Stimmen sprechen, sah aber keinen Menschen. Einmal verstummte das Gespräch ganz, aber als es wieder einsetzte, wurden die Stimmen immer lauter, und ich verstand Bruchstücke, die aber keinen Sinn ergaben: Versteck den Rest in den Einmachgläsern … Die ganzen Leichen in der Höhle … Glaubst du, er kriegt’s raus? … Was ist mit ihm? … Glaubst du, er kriegt’s raus?

Schließlich verebbte das Gespräch. Ich ging weiter bis zu einer Gruppe alter Männer, die sich um das Feuer in einer Mülltonne drängten und darüber ihre Hände rieben. An den Mauern um sie herum tanzten ihre Schatten. Trotz meiner lauten Schritte sahen die Männer nicht auf, so vertieft waren sie in ihre gedämpfte Unterhaltung. Ich wollte sie um Hilfe bitten, nach dem Weg aus dem Gebäude fragen, aber sie schienen meiner Stimme gegenüber taub und gaben keine Antwort. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel eine kleine Gestalt mit einem Cape durch den Korridor flitzen. Wie ein Blitz, der im nächsten Moment mit der Betonmauer zu verschmelzen schien.

Zuerst traute ich meinen Augen nicht, glaubte, ich hätte gar nichts gesehen. Ich hatte so lange nicht mehr geschlafen, dass mir meine Wahrnehmung wohl schon Streiche spielte und Eindrücke ein- und ausblendete wie ein Radiosignal am Übergang zwischen zwei Sendern.

Langsam schlich ich durch den Korridor, vorbei an den um die Mülltonne stehenden alten Männern, vorbei an einer jungen Frau mit einem vollständig tätowierten Arm und Dreadlocks, vorbei an einer räudigen Glückskatze zur anderen Wand, und sah, dass dort eine Metalltür war. An der Tür hing ein selbst gebasteltes Schild mit einer krakeligen Aufschrift: Der Annullator wartet hier.


Представленный фрагмент книги размещен по согласованию с распространителем легального контента ООО "ЛитРес" (не более 15% исходного текста). Если вы считаете, что размещение материала нарушает ваши или чьи-либо права, то сообщите нам об этом.