Читать книгу Factory Town онлайн | страница 12

Ja, sagte ich. Das scheint überall auf der Welt so zu sein.

Wir saßen lange nebeneinander. Für mich war es sehr seltsam, in einem alten, verfallenden Theater inmitten eines alten, verfallenden Gebäudekomplexes mit dem Annullator zu sprechen. Er war der erste Superheld, dem ich begegnet war.

Wie sieht’s mit Waffen aus?, fragte ich. Hast du welche? Ich meine, du musst doch bestimmt gegen die Bösen kämpfen.

Er nickte. Ja, klar hab ich welche. Ich hab sogar viele Waffen.

Sofort ging er ein paar Sitzreihen nach hinten, griff unter einen Sitz und zog einen Pappkarton hervor, der mit seinem Erkennungs-A verziert war. Darin waren Schilde, Schwerter, Pistolen und Dolche, alle aus Plastik. Ich nickte. Du bist gut ausgerüstet. Jetzt verstehe ich, warum du der Beschützer bist.

Die Waffen sind schon okay, sagte er, aber ich hätte gern eine richtige Pistole und ein richtiges Schwert. Damit würde ich mich sicherer fühlen.

Was ist mit deinen Eltern? Wo sind sie? Wissen sie, dass du hier unten bist? So ein richtig guter Spielplatz ist das hier ja nicht, oder? Schau nur. Überall liegen Glasscherben. Tote Tiere. Patronenhülsen.

Der Junge schüttelte den Kopf. Hier verstecken wir uns nur. Es gibt nämlich nicht nur mich. Wir sind mindestens hundert. Hier unten haben wir unsere eigene kleine Welt. Das ist super. Hier können wir spielen. Murmeln. Räuber und Gendarm. Cowboy und Indianer. Und kein Erwachsener weiß, was wir tun. Das ist unsere eigene kleine Welt, verstehen Sie?

Hundert Kinder, sagst du? Aber wo sind die alle hin? Außer dir seh ich niemand.

Lächelnd schüttelte er den Kopf. Ach, hier gibt’s ganz viele Verstecke.

Wirklich? Warum verstecken sie sich denn?

Er schwieg längere Zeit. Weil sie Angst vor Ihnen haben.

Angst vor mir? Aber dafür gibt’s doch keinen Grund. Ich bin ja grad erst gekommen. Ich bin fremd hier. Die kennen mich gar nicht.

Klar haben sie Angst vor Ihnen. Wieso auch nicht? Wieso sollten sie keine Angst vor Ihnen haben? Sie machen schreckliche Sachen. Sie sind genau wie mein Vater. Sie sehen sogar aus wie er. Sie haben denselben Blick. Mein Vater ist schrecklich. Das sagt jeder. Wissen Sie, was mein Vater gemacht hat?


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