Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 64

Clara nahm wieder die Hand ihres Bruders. Der Mund der Alten sah von so weit unten schrecklich aus, ein schiefes, dunkles Loch mit einigen wenigen Ruinen von Zähnen darin. Aber jedes Kind kannte die alte Dedra und wusste, dass sie den Leuten half. Andererseits war es eine Sache, sie zu Hause im Dorf zu sehen und eine ganz andere, stundenlang mir ihr durch den dunklen Wald zu laufen. Davon, in ihrer alten, unheimlichen Hütte zu schlafen ganz zu schweigen. Sie hatten noch nie wo anders geschlafen als bei ihren Eltern oder dem einen oder anderen Nachbarskind im Dorf. Im Wald zu bleiben und zu verhungern oder gefressen zu werden war allerdings eine noch schlimmere Vorstellung. »In Ordnung, wenn es nicht anders geht. Danke, dass du uns hilfst, Mama und Papa werden sie Suppe auch bestimmt bezahlen«, sagte das kleine Mädchen schließlich und machte einen Schritt auf die alte Frau zu. Die Greisin lachte, ein Geräusch, als zerfalle altes Laub.

»Mach dir darüber keine Gedanken, Clara. Und dein Bruder ist Tom? Thomas, ah ich erinnere mich. Die Kinder von Bertha und Greg seid ihr beiden. Na los schon, lasst uns gehen, ich werde zu langsam für euch sein, aber reißt euch zusammen und bleibt hinter mir. Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn mir jemand vor den Füßen herumläuft.«

Thomas folgte der alten Frau, die sich humpelnd in Bewegung setzte, Claras Hand fest in der seinen. Er hoffte inständig, dass er nach dieser Sache nie wieder im Wald herumlaufen musste. Jetzt stand ihnen ein langer und trostloser Weg bevor. Aber alles war besser als die nagende, ständig wachsende Angst der letzten Stunden. Es wurde zunehmend dunkler, während sie hinter der alten Frau hergingen. Sie kam wirklich nur sehr langsam voran, viel langsamer, als die Kinder hätten laufen können. Angst und Erschöpfung nach einem ganzen Tag im Wald hielten die beiden jedoch im Zaum und sie überholten sie nie.

In der langen Abenddämmerung wurden die Schatten des Waldes allmählich lebendig, nicht nur für Kinderaugen. Die beiden konnten kaum noch etwas sehen, als sie die Hütte erreichten. Es war ein klobiger, verwinkelter Holzbau, im Laufe der Jahre verwittert und immer wieder geflickt und übergestrichen. Im düsteren Licht des sterbenden Tages schien das Holz durch die vielen Schichten Teerfarbe völlig schwarz zu sein.


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