Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 61

Thomas und Clara hatten mit Bändern und dem Käse, den der Junge beim Frühstück in seiner Tasche hatte verschwinden lassen, mit dem Tier herumgetollt. Dabei waren sie immer weiter vom Haus weggelaufen. Sie spielten öfter am Waldrand, meist mit den anderen Kindern des Dorfes. In der Gegend um Flusswalde herum hatte man schon seit Jahrzehnten weder Wildschweine noch andere gefährliche Tiere gesehen. Der Wald galt weiter draußen als tückisch, war in Dorfnähe aber licht und harmlos.

Die Kinder bekamen eingeschärft, nie weiter wegzulaufen als bis dorthin, wo sie die letzten Häuser noch sehen konnten. Viele von ihnen hielten sich sogar meistens daran. Dieses Mal reichte das nicht.

Boschi hatte ziemlich genau zu der Zeit, als die letzten Käsekrumen gefressen waren, plötzlich keine Lust mehr zum Spielen gehabt. Da hatten die Kinder sich bereits zwischen den ersten Bäumen des Waldrandes am südlichen Ende von Flusswalde befunden. Die Katze, die sich selbstverständlich überall auskannte, war fortgesprungen und tiefer in den Wald gerannt. Beide waren ihr nachgelaufen, bis Thomas schließlich irgendwann stehengeblieben war und nach seiner Schwester gerufen hatte. Sie hatten eine Weile verschnauft, Boschi war natürlich längst weg gewesen, und sich dann auf den Heimweg gemacht. Zumindest hatten sie das versucht. Und sich wenig später verirrt.

Thomas hatte sein bestes getan, wieder aus dem immer dichter werdenden Wald herauszufinden. Aber auch wenn er ein aufgeweckter Junge war, blieb er nur ein Achtjähriger, der noch nie so weit von zu Hause entfernt gewesen war. Jedenfalls nicht ohne Begleitung und abseits der Straßen und Wege. In den Tagen des Grau konnte man sich nie sicher sein, wo genau sich die Sonne gerade befand. Das Tageslicht war eine tückische Angelegenheit geworden. Es war bei dem schummrigen Licht schon für Erwachsene schwer genug, sich in der Wildnis zu orientieren.

Die beiden Kinder waren Stunde und Stunde herumgeirrt und hatten sich dabei immer tiefer in den Wald hineinbewegt. Ohne es zu bemerkten, waren sie dabei weit nach Süden abgekommen. Das war einerseits schlecht gewesen, weil sich ihr Dorf im Norden befunden hatte. Es war aber auch ihr Glück gewesen, weil sie ebenso gut nach Westen oder Osten hätten laufen können. Und in diesen Himmelsrichtungen gab es auf Tage hin nur dichten und dunklen Wald.


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