Читать книгу Mein Chef und andere Hürden онлайн | страница 27

Ich war ein Genie! Stutz. Und eine Kupplerin. Warum fiel mir Claudia plötzlich ein?

Wie immer fand die Besprechung im Konferenzzimmer statt. Wir Abteilungsleiter breiteten die dazu benötigten Unterlagen vor uns auf dem Tisch aus und warteten auf Dorner. Der, wie üblich, seinem Auftritt den nötigen Stellenwert verlieh, indem er vorerst durch Abwesenheit glänzte. Manchmal hielt dieser Status einschläfernd lange an. Bis er dann abgehetzt mit hochrotem Kopf erschien, seine Ringmappe auf den rechteckigen Tisch schnalzte, sodass wir ausharrenden alle wieder aufwachten.

„Unser heutiges Ziel ist es ... äh ... uns über die Umsatzsteigerung der einzelnen Bereiche, die Kundenzufriedenheit ... äh ... und dem wichtigsten Punkt, die Freundlichkeit der Mitarbeiter gegenüber dem Kunden ... äh ... Gedanken zu machen.“

Der Einstieg seiner Reden glich sich stets aufs Haar. Nämlich kam nie, auch nur in minimalster Weise, die Andeutung einer Entschuldigung über seine Lippen, nach einer derartigen Versetzungsphase. Getreu nach dem schlauen Büchlein, das jeder in der Chefetage las, irgendwann: Als Chef darfst du Fehler machen, aber du darfst sie niemals zugeben.

„Frau Starz ... äh ... wir beginnen mit Ihrer Abteilung. Lassen Sie Ihre Kennzahlen hören.“

Eifrig blätterte ich mich durch meine vorliegenden Schmierzettel, um den herauszufischen, worauf die begehrten Ziffern standen und staunte nicht im Geringsten, als Dorner nach deren Bekanntgabe sagte: „Der Umsatz ist viel zu niedrig und das Manko ... äh ... viel zu hoch.“

Ein Faktum, das mir bekannt war und meinen Adrenalinspiegel nicht die Spur ins Wanken brachte. Zum Staunen kam ich erst, als Dorner mir einen Vorschlag unterbreitete, um den Umsatz, wie er dementierte, schlagartig steigen zu lassen.

„Aktiv verkaufen.“

Seiner Meinung nach war das der Schlüssel zum Erfolg. Aktiv verkaufen sagte mir zuerst gar nichts, bis Dorner sein Vorhaben ausschmückte: „An unseren verkaufsstärksten Tagen, sprich Wochenenden, konzentrieren wir uns ... äh ... auf einen Artikel, den wir groß und breitflächig platzieren. Wir bieten den Kunden die Ware persönlich, im Zuge einer Verkostung zum Kauf an, ... äh ... damit er gleich schmeckt, was er ... äh ... kaufen soll.“


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