Читать книгу Beverly Malibu онлайн | страница 14

Ihre Augen waren von einem leuchtendem Veilchenblau mit so tiefen Schatten darunter, dass es fast aussah, als sei sie geschlagen worden, das Blau schien sich auf die weiche, ungeschminkte Haut ihrer Wangenknochen auszubreiten. Sie war jung – Kate schätzte sie auf etwa Mitte zwanzig. Und atemberaubend attraktiv in ihrer Festtagskleidung, obwohl sie sich ihres eleganten Aufzugs kaum bewusster zu sein schien, als wenn sie einen Bademantel getragen hätte.

Die blauen Augen verloren ihren leeren Blick und glitten forschend über Kates Gesicht. »Kommen Sie herein.« Ihre Stimme klang leise und sanft, fast atemlos.

Eine weißhaarige, gertenschlanke Frau schritt leichtfüßig über den grauen Teppich auf sie zu. Sie trug ein cremefarbenes Seidenhemd, das in einer locker geschnittenen beigefarbenen Hose steckte, und braune Halbschuhe mit Kordeln. »Ich bin Paula Grant. Das ist meine Nichte, Aimee Grant.« Die Schultern der älteren Frau waren straff, ihr Auftreten gebieterisch und ihre Stimme klang wie die von Lauren Bacall.

Kate zeigte erneut ihren Ausweis vor. »Ich bin Detective Delafield, dies ist mein Kollege, Detective Taylor. Es tut mir leid, Sie stören zu müssen, aber die Umstände zwingen uns leider dazu.«

Paula Grants klare haselnussbraune Augen ignorierten Kates Dienstausweis und glitten stattdessen über ihren Anorak und die Cordhose.

Aus einem plötzlichen unerträglichen Gefühl von Unzulänglichkeit heraus sagte Kate entschuldigend: »Ich war gerade bei Freundinnen zu Gast, als ich hierher gerufen wurde«, und wurde sich im selben Moment bewusst, dass sie so etwas noch nie zuvor in ihrer beruflichen Laufbahn getan hatte. Sie fühlte Taylors Blick auf sich.

»Natürlich«, sagte Paula Grant. »Bitte setzen Sie sich doch.«

Aber Kate wusste, dass sie im Ansehen dieser aristokratischen Frau gesunken war. Es gehörte sich einfach nicht, an Thanksgiving so herumzulaufen, ganz egal wo und mit wem.

»Wir müssen Ihnen und Ihrer Nichte einige Fragen stellen«, sagte sie zu Paula Grant, »und wir müssen Sie getrennt vernehmen.«


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