Читать книгу Beverly Malibu онлайн | страница 9
Das andere Bild, ein Farbfoto, zeigte einen dunkelhaarigen jungen Mann in militärischem Tarnanzug mit zwei Patronengürteln über den schmalen Schultern und einer Feldflasche an der Hüfte. Mit dem Gewehr in der Hand, einen matschverkrusteten Stiefel auf das Trittbrett eines schlammbespritzten Wagens gestützt, grinste er über die Schulter in die Kamera. Kate sah sich die Waffe genauer an: eine M-16. Sie hatte viele solcher Waffen und viele junge Männer wie diesen gesehen, als sie für ein Jahr auf der Flugzeugbasis von Tan Son Nhut und in Da Nang stationiert gewesen war. Vielleicht war dieser vor Selbstsicherheit fast platzende junge Kampfhahn der Sohn des Opfers – wenn nicht selbst ein Opfer, einer der fünfzigtausend toten Amerikaner in Vietnam.
Sie betrachtete das erste der Schwarzweißfotos an der Wand. Sechs Männer und zwei Frauen, die meisten davon in Westernkostümen, lachten fröhlich in die Kamera. Im Hintergrund war ein Saloon zu sehen – offenbar eine Film- oder Bühnendekoration. Sinclair stand in der vorderen Reihe, je einen Arm um eine der beiden Frauen. Kate erkannte ihn sofort an der Haartolle und weil er genauso gekleidet war wie auf dem anderen Foto.
Es hingen noch mindestens zwei Dutzend solcher Gruppenfotos an der Wand. Die Zusammensetzung wechselte von Bild zu Bild, nur Owen Sinclair war überall dabei. Kates Blick blieb gelegentlich am Gesicht eines Schauspielers oder einer Schauspielerin hängen, das ihr vage bekannt vorkam, ohne dass sie es genau hätte einordnen können. Sie erinnerte sich an Hansens Bemerkung, dass Sinclair früher Filmregisseur gewesen war. Allem Anschein nach hatte er vor allem B-Filme gedreht, mit Darstellern, denen der Starruhm für immer versagt geblieben war.
Abgesondert von dieser Fotosammlung hingen einige Porträtaufnahmen, die mit Vornamen signiert und mit den üblichen Widmungs-Plattitüden versehen waren: Mit den besten Wünschen. Für einen feinen Menschen. Zwei Fotos waren mit vollem Namen unterschrieben, das eine zeigte Jack Warner, der sein Bild Einem guten Amerikaner gewidmet hatte. Kate, die das Foto interessiert betrachtete, sah einen Mann mit schütterem Haar, buschigen Augenbrauen und bleistiftdünnem Schnurrbart. Das andere Foto zeigte einen großväterlich wirkenden Typ mit Doppelkinn und spärlichem weißem Haarkranz, der einen dunklen Nadelstreifenanzug trug und einem ebenso dunkel angezogenen Owen Sinclair die Hand schüttelte. Das Bild war schlicht mit J. Parnell Thomas signiert.