Читать книгу DIE KATAKOMBEN онлайн | страница 23
Bridgette sagte: »Ich wollte nicht, das du es auf Facebook oder so rausfindest …«
»Ich benutze kein Facebook.«
»Du hast einen Account.«
»Seit wann kennst du diesen Kerl?«
»Wir haben uns im März kennengelernt.«
»Zwei Monate? Nicht mehr? Und ihr seid verlobt?«
»Wir … ich bin schwanger«, sagte sie. »Es war nicht geplant«, fügte sie schnell hinzu. »Aber … dann … plötzlich war mir morgens immer schlecht und ich hab einen Test gemacht. Und … und wir entschieden, dass es das Beste wäre, zu heiraten.«
Ich hörte zu, aber ich hörte nicht hin. Meine Gedanken waren tausend Meilen weit fort, rasten im Schnellvorlauf durch die Jahre, die ich mit ihr verbracht hatte. Wie gut sie zu mir gewesen war. Wie sie zu mir gestanden hatte, als es kein anderer getan hatte. Wie sehr ich sie geliebt hatte. Wie ich alles für sie getan hätte.
Wie konnte sie mit jemand anderem verlobt und mit seinem Kind schwanger sein?
Sie gehörte mir. Sie hatte immer mir gehört.
Ich stand wieder auf. Wut tobte in mir, verschlang mich von innen nach außen. Mein Kiefer war zusammengebissen, meine freie Faust öffnete sich, schloss sich, öffnete sich. Ich wollte das Telefon aus dem Fenster werfen, so weit ich konnte.
Stattdessen schloss ich die Augen und neigte den Kopf nach hinten. Ich atmete stumm durch. Was war mein Problem? Verdammt, ich hatte erst neulich mit Danièle geschlafen. Bridgette hat jedes Recht, dasselbe mit jemand anderem zu tun. Sie hatte nicht vorgehabt, schwanger zu werden. Es war passiert. Was wollte ich also von ihr? Dass sie abtrieb? Den Typen nicht mehr sah? Wozu sollte das alles gut sein? Zwischen uns war es aus.
Aber das war’s nicht. Ich wäre zurückgekommen, wir hätten noch mal von vorne angefangen …
»Will?«, fragte Bridgette. »Bist du noch dran?«
»Ja, ich bin noch dran.«
»Ich weiß, wie sich das alles anhören muss …«
»Ich verstehe es. Und … Glückwunsch. Ich freu mich für dich.«
Sie sagte nichts. Die statischen Störgeräusche der Fernverbindung zischelten in der Leitung.
Dann: »Danke, Will.« Ihre Stimme war heiser und ich glaubte, dass sie womöglich weinte. »Das bedeutet mir eine Menge.«