Читать книгу Factory Town онлайн | страница 20

Charlie sagte: Leute, das ist Russell Carver, ein alter Kumpel von mir. Wir hatten schon viel Spaß miteinander, richtig viel Spaß, das kann ich euch sagen. Er ist eine Weile in Factory Town zu Besuch, und es wäre echt nett von euch, wenn ihr ihn bei uns freundlich aufnehmt. Wie gesagt, er ist ein alter Kumpel von mir.

Freut mich, sagte ich, während sie mir alle gleichzeitig zunickten. Kurz standen wir verlegen da, und keiner sagte etwas, bis einer der Männer, ein klapperdürres Gestell mit nur einem Auge und einem Bein, aber Gott sei Dank zwei Armen, sagte: Und was führt Sie zu uns nach Factory Town, Mister?

Ich untersuche einen Vermisstenfall, sagte ich. Ein Mädchen namens Alana. Sie ist schon eine ganze Weile verschwunden. Ich hab zuverlässige Informationen, dass sie hier ist, in Factory Town. Aber bisher habe ich sie noch nicht gefunden.

Dann sind Sie ein Detektiv?

Eigentlich nicht. Ich –

Ich hab noch nie von ’nem Mädchen gehört, das Alana heißt, sagte ein anderer Mann. Er hatte eine Maiskolbenpfeife im Mund und war bleich wie ein Gespenst. Und so ’nen Namen hätt ich mir gemerkt, drauf können Sie einen lassen.

Ich hab ein Foto, sagte ich. Vielmehr ein Computerbild. So wie sie heute aussehen würde. Wollen Sie’s mal ansehen?

Ich zog das knittrige Foto heraus und reichte es dem dürren Mann, der es an die anderen weiterreichte. Jeder von ihnen nahm es in die Hand, aber niemand sah es an.

Nee, sagte das Gespenst. Keiner von uns hat die gesehen, das ist mal sicher. Besser, Sie suchen woanders weiter. Wie gesagt, ich würd mich erinnern, wenn ich sie gesehen hätt. Hab ich aber nicht. Hat keiner von uns.

Sie haben doch nicht mal einen Blick auf das Foto geworfen, sagte ich. Kein Einziger von Ihnen.

Also, das ist nicht richtig, sagte der Dürre. Wir haben’s alle angesehen, selbstverständlich haben wir das.

Sie ist in Gefahr, sagte ich, in großer Gefahr, und ich kann sie nicht retten, wenn hier alle etwas vor mir verbergen oder jemanden schützen.

Es herrschte längeres Schweigen, ehe die Frau das Wort ergriff: Mr. Carver, wir verbergen gar nichts. Hier gibt’s nichts zu verbergen. Im Gegenteil, Sie sind’s doch, der was verbirgt. Halten Sie sich nicht für oberschlau. Wir haben Sie längst durchschaut. Jeder mit ein bisschen Grips kann das.


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