Читать книгу Factory Town онлайн | страница 2
Schließlich machte der Mann den Motor aus, ließ aber den Schlüssel im Zündschloss. Er zog einen Flachmann aus dem Handschuhfach, nahm einen großen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Dann griff er in seine Jackentasche, fischte eine Zigarette heraus und steckte sie zwischen die Lippen. Er hielt den Zigarettenanzünder daran und zog so fest, dass der Tabak hellrot aufglühte. Gierig rauchte er, und nach wenigen Minuten war die Zigarette bis zum Filter heruntergebrannt. Er öffnete die Autotür und warf die Kippe auf den Gehweg. Dann saß er wieder lange Zeit nur da und sah dem Regen zu. Endlich stieg er aus und trat auf die stille Straße mit den stillen Häusern.
Langsam humpelte er durch den Vorgarten und mühte sich die Stufen zur Veranda hinauf, wo er fröstelnd und mit unstetem Blick stehen blieb. Mit zitternder Hand drückte er die Klingel, und das Läuten hallte durch das Haus. Als sich nichts rührte, schlug er mit der flachen Hand gegen die Tür.
Nach und nach gingen überall im Haus Lichter an. Schritte waren zu hören, dann ging die Tür auf. Hinter der Fliegentür stand eine alte Frau im Bademantel, einige Büschel ihrer vom Liegen platt gedrückten grauen Haare standen ihr vom Kopf ab. Als sie den Fremden auf der Veranda sah, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Ich … ich dachte, Sie wären mein Sohn, sagte sie. Er kommt manchmal, wenn –
Der Mann trat einen Schritt nach vorne, sodass er den Türrahmen ausfüllte. Die Frau stolperte nach hinten, dabei öffnete sich ihr Bademantel, Entsetzen trat in ihren Blick.
Wo ist das Mädchen?, fragte er.
Was für ein Mädchen? Ich weiß nicht. Ich –
Der Mann drängte sich an der Frau vorbei ins Haus. Einen Moment blieb er mit schlaff herabhängenden Armen stehen und wiegte den Oberkörper vor und zurück, dann ging er weiter. Wo ist das Mädchen?, wiederholte er. Wo ist sie, verdammt noch mal?
Sie schüttelte den Kopf und sagte: Hier ist kein Mädchen. Sie müssen sich irren. Das ist die falsche Adresse.
Halten Sie den Mund, sagte er. Sie ist hier irgendwo. Das ist mein Haus. Ich wohne hier. Wo haben Sie sie versteckt?