Читать книгу Bittersüß - davor & danach 2 онлайн | страница 9

„Guten Tag. Willkommen im Hotel No.2. Wie kann ich Ihnen helfen?“, schnurrt sie ihm entgegen. Und alleine für dieses Schnurren möchte ich ihr am liebsten zwei Nachtschichten hintereinander verpassen. Doch ich kann nicht. Ich habe meine Sprache immer noch nicht wiedergefunden.

„Guten Tag. Ich habe reserviert. Auf den Namen Jan Josef Herzog.“ Ein durchtriebenes Lächeln blitzt auf seinem Gesicht auf, ehe er nach unten blickt und dann kurz wieder mich ansieht. Das darf doch nicht wahr sein? Er will hier wohnen, in meinem Hotel?

„Das ist nicht dein Ernst“, entkommt es mir.

Während Saskia mich wegen meines Tonfalls schockiert ansieht, grinst Jan mir zufrieden entgegen.

„Eigentlich hatte ich gehofft, du würdest vielleicht selbst darauf kommen. Doch dann fiel mir wieder ein, dass du meinen zweiten Vornamen gar nicht kennst. Und jetzt, da ich sehe, dass meine Überraschung gelungen ist, bin ich eigentlich sehr zufrieden damit.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust, damit er nicht sehen kann, dass meine Hände zittern. Saskias graue Augen sehen mich Hilfe suchend an, als wolle sie sagen: „Was soll ich nur tun?“

„Ich übernehme diesen Gast, Saskia. Holst du mir in der Zwischenzeit meine Liste für den Nachmittag?“

„Natürlich“, stammelt sie und sieht mir und Jan noch mal kurz hinterher, ehe sie in den Bürotrakt verschwindet.

„Jan Josef Herzog … Und ich dachte, das wäre nur einer dieser bizarren Zufälle … Schwarzer Humor des Universums.“

„Nein, das war nur ein Versuch, dich kalt zu erwischen und dafür zu sorgen, dass du nicht weglaufen kannst“, gibt er zu und bohrt dabei seine erstaunlich blauen Augen in meine.

Mein Magen schrumpft zu einem eiskalten Klumpen zusammen, als ich auf dem Bildschirm vor mir lese, was zu dieser Reservierung, seiner Reservierung, eingetragen ist. Jan Josef Herzog, Juniorsuite – Einzelzimmer, reserviert für zweiundzwanzig Nächte – mit Option auf Verlängerung.

Heilige Scheiße!

„Du willst fast einen Monat lang im Hotel wohnen?“, zische ich ihn an.

„So lautet der Plan.“ Mehr sagt er nicht dazu, lehnt sich an den Tresen und lässt seinen Blick offenkundig über meinen Körper wandern. Seine Gedanken kann ich nicht lesen, doch ich sehe den Hunger in seinen Augen.


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