Читать книгу Bittersüß - davor & danach 2 онлайн | страница 25

Sein Herz schlägt so hart gegen meine Brust, dass mein eigener Puls, den ich im Ohr rauschen höre, fast vergessen ist. Er fällt erschöpft zur Seite. Von seinem heißen, verschwitzten Körper befreit, seiner Erektion beraubt, fühle ich mich augenblicklich nackt, kalt und allein. Erst als er erschöpft nach mir fasst und mich auf seine Brust zieht, verschwindet das dunkle Gefühl wieder, das mich zu verschlingen drohte.

„Scheint, als hätte ich recht gehabt“, sagt Jan über mir.

„Womit denn?“

„Damit, dass ich erst deinen Körper erobern muss, ehe du mich wieder an dein Herz lässt.“ Seine Stimme klingt vorsichtig, fast schon abwehrend. Ich umarme ihn fest, weil ich das jetzt brauche, weil ich spüren muss, dass er hier ist und nicht weggehen wird. Jedenfalls nicht im Moment.

„Das ist aber nicht sehr schmeichelhaft“, gebe ich zu bedenken. Da mich sein Duft beruhigt, schnuppere ich an seiner Haut.

„Aber wahr.“

„Touché.“

Plötzlich ist es sehr still. Das Rascheln der Bettlaken klingt unglaublich laut und fast schon störend.

„Das hier ist kein Spiel, Ella … Und selbst wenn, stehen wir auf derselben Seite.“

Tun wir das wirklich? Ich sage lieber nichts dazu.

„Was muss ich tun, damit du mir glaubst?“, murmelt er vor sich hin. Aber es klingt eigentlich nicht so, als erwarte er tatsächlich eine Antwort von mir.

„Ich weiß es nicht“, sage ich dennoch und sehe ihn dabei von der Seite an. Jan streicht mir übers Haar und schiebt mir eine lose Strähne hinters Ohr.

„Wie gerne ich dich ansehe, Ella.“

„Ich sehe dich auch gerne an.“

Wie von selbst wandern auch meine Finger über sein Gesicht und streifen dabei ganz vorsichtig die Narben unter seinem Dreitagebart. Sein Blick wird ernst und er bedeckt sich mit dem Laken und damit auch sein Bein. Ich kann nicht sagen, ob das Absicht oder bloß Zufall ist. Dennoch fällt es mir auf.

„Ich glaube dir“, sagt Jan zu mir. Und die Art, wie er es sagt, macht deutlich, wie schwer es ihm noch immer fällt, das tatsächlich glauben zu können. Aber ich höre seiner Stimme an, dass er die Wahrheit spricht.


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