Читать книгу SALVAGE MERC ONE онлайн | страница 30
Im Krieg war Scott Sanitäter gewesen. Er hatte Typen wie mich gerettet, wenn ihnen Gliedmaßen abgeschossen worden waren oder ihnen die Innereien über den Gürtel hingen. Dummerweise hatte sich das Glück irgendwann gegen ihn gewendet und er ist selbst unter den Kriegsversehrten gelandet. Wobei sein Pech nicht einmal die Tatsache war, dass ihm eine Explosion den gesamten Unterkörper weggerissen hatte, sondern dass der Sanitäter, der die Erstversorgung machen musste, erst eine Woche im Einsatz war und den Job eiskalt versemmelt hat.
Im Gegensatz zu mir standen Scott auch keine Cyborg-Implantate zu, beziehungsweise war gar nicht genug von seinem Körper übrig geblieben, woran man sie hätte befestigen können. Nun hatte er da also diese Gyroskopkugel, die ihn nicht nur von A nach B bewegte, sondern auch seine Körperflüssigkeiten filterte und was man sonst so alles brauchte, um am Leben zu bleiben. Außerdem enthielt die Kugel genug Diagnoseequipment, um Scott zu einem Krankenhaus auf Rädern zu machen. Oder auf einer Kugel. Oder wie auch immer man es nennen wollte.
»Vielleicht solltest du es mal etwas ruhiger angehen lassen«, sagte Scott und beäugte mich argwöhnisch. »Dein Adrenalinpegel wird nach dieser Mission immer noch auf Anschlag sein, und mit diesem Alkohol, selbst wenn er nach der zahmen menschlichen Art gebraut ist, machst du deinem Körper nur noch mehr Stress.«
»Wenn du jetzt Doktorspiele mit mir machen willst, brauche ich noch ein paar Bierchen mehr«, lachte ich ihn an. Er bewegte keinen Mundwinkel. Scott war ein netter Typ, aber dieses Gesundheitsding nahm er für meinen Geschmack ein wenig zu ernst. Ich räusperte mich, füllte mein Glas und tätschelte es mit der freien Hand. »Das ist das Letzte. Ich verspreche es dir. Ich muss nur noch meine Geschichte zu Ende erzählen und dann werde ich mich ein paar Tage schlafen legen, damit mein Körper sich erholen kann. Ist das okay für dich, Herr Doktor?«
»Ich bin kein Arzt, Joe«, sagte Scott. »Jedenfalls nicht offiziell.«
»Klar, sonst müsste die SMC dir ja auch mehr zahlen«, entgegnete ich und nippte an meinem Drink.