Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 73

Sofort schlugen Flammen hoch und sie fühlte, wie ein brennender Schmerz ihre Schulter erfasste. Fluchend warf sie sich hin und wälzte sich am Boden. Sie hatte Glück, dass es nur ein paar Tropfen des Öles gewesen waren, die den Weg auf ihre Schultern und in ihr Haar gefunden hatten.

Mühsam erhob sich die Greisin und schüttelte sich verkohlte Haarreste aus dem Gesicht. Sie blieb einen Moment stehen und schaute stumm in die Flammen. Vor ihr verbrannte der Ort, an dem sie das letzte halbe Jahrhundert in Zufriedenheit und so etwas wie stillem Glück verbracht hatte. In ihrem einzigen echten Zuhause, an das sie sich erinnern konnte, brannte auch die alte Katze. Das Einzige, was sie in diesen Jahren liebgewonnen hatte.

Dedras Augen begannen zu zucken, als wieder Bildfetzen in ihrer Erinnerung auftauchten. Wunden, die sie verbunden hatte, Menschen, die sie heilte und andere, die sie verfluchte. Immer wieder diese Frau mit den dunklen Haaren und den rehbraunen Augen. Diese kleine Frau. Mutter? Meine Mutter? Oder mein Kind? Oder ich selbst? Oh Grumpel, meine liebe, arme Grumpel, warum hast du mich allein gelassen? Ich hatte doch nur dich auf der Welt. Noch einmal rannen Tränen über das zerfurchte, schmutzige Gesicht der alten Frau. Sie weinte einen Moment lang leise aber aus tiefstem Herzen, während vor ihr die Flammen tanzen.

Der kleine, sterbende Teil der Vernunft bettelte darum, das Fläschchen mit der unheiligen Flüssigkeit ins Feuer zu werfen und ins Dorf zu gehen, um mit den Menschen zu reden. Um Hilfe zu bitten. Der alte Brent würde bestraft werden, das stand außer Frage. Zu oft schon hatte er solche schändlichen Dinge getan. Die Dörfler würden ihr eine neue Hütte bauen und vielleicht konnte sie noch für ein paar Jahre ein anderes Kätzchen bei sich aufnehmen. Dann brach sich der alte, schwarze Hass erneut Bahn und die dünne Stimme verstummte für immer. Mit ihr versiegten auch die Tränen und das Schluchzen hörte abrupt auf. Das kummervoll verzogene Gesicht der Greisin entspannte sich und wurde völlig ausdruckslos. Was die Kräuterfrau an Liebenswürdigkeit und Güte übriggehabt haben mochte, verbrannte mit der Leiche ihrer Katze in der Ruine ihres gemeinsamen Heims zu Asche.


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