Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 70

Wenn Brent sie gerufen hatte, oder gar mit etwas Essbarem gelockt, war sie sicher arglos zu ihm gegangen. Und dann hatte dieses alte Schwein nichts Besseres zu tun gehabt, als ihr einen Armbrustbolzen in die Seite zu schießen. Danach musste Grumpel sich den ganzen Weg, stundenlang hierher zurückgeschleppt haben. Ein normales Tier wäre unterwegs verreckt, aber Grumpel war eben kein normales Tier gewesen. Dedras Freundin hatte durch ihre Hexenkunst nicht nur dreimal so lange gelebt wie eine normale Katze, sie war auch zäher und kräftiger gewesen. So hatte sie es geschafft, zum Sterben nach Hause zu kommen. Dedra noch ein letztes Mal zu sehen. Und ihr die Identität ihres Mörders mitzuteilen, oh ja.

»Es tut uns leid wegen der Katze. Dürfen wir jetzt bitte nach Hause«, erklang die zaghafte Stimme von Thomas hinter ihrem Rücken.

»Ihr«, fauchte Dedra, indem sie zu ihnen herumfuhr. »Ihr widerlicher, undankbarer Abschaum aus diesem dreckigen, dreimal verfluchten Dorf.«

Die Worte selbst drangen gar nicht zu Thomas durch. Er sah nur das Gesicht der Alten und den Ausdruck in ihren Augen. Der Junge ergriff die Hand seiner Schwester und zog sie hinter sich durch den Mittelgang der Hütte entlang. Sie rannten zur vorderen Tür, er stieß sie auf und wenige Augenblicke später liefen sie den Waldweg entlang. Wie von Dämonen gejagt rannten sie in Richtung der Straße, die zum Dorf führte. Hinter ihnen befand sich freilich nichts als die kühle, feuchte Luft dieses grauen Morgens.

Die alte Frau, die bis zum heutigen Tage über ein halbes Jahrhundert lang die Kräuterfrau von Flusswalde gewesen war, stand nach wie vor auf ihrer Veranda. Die Trauer und das Gefühl kalter Leere in ihrem Inneren verblassten und machten dem Zorn platz. Aber in ihr brodelte mehr als nur die Wut auf einen alten, bösartigen Mann, der ihr das Einzige genommen hatte, das ihr lieb und teuer gewesen war. Ein Teil von ihr wusste sehr gut, dass nicht das ganze Dorf dafür verantwortlich war, was dieser eine Mann getan hatte. Und doch breitete sich der Zorn auf den Ort und jeden seiner Bewohner aus wie ein dunkles Feuer in ihrem Herzen.


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