Читать книгу Verstehen SIE SEXisch ?! онлайн | страница 21

Ihr

Oliver B.

Mittelstürmer“

Schließlich las Franz Beckenbauer verwundert die beigefügte, für Sonja bestimmte, Anlage:

„Bisher habe ich mir nichts zugetraut, war eher schüchtern und zurückhaltend, habe höchstens mal mit zu jungen Mädchen gespielt – meist ohne Erfolg. Doch all die erotischen Stunden im Gebüsch hinter dem Tor haben mich zu dem Mann reifen lassen, der ich heute bin. Früher habe ich Vorspiele gehasst, heute liebe ich sie mehr als die Hauptsache und ich mag es, diese zarten Bällchen mit meinem Mund zu liebkosen und mit meinen Händen zu jener Spitze zu streicheln, die zum Höhepunkt nach einem unendlich zärtlichen Spiel führen. Wie ermattet bin ich oft schon nach den ersten Minuten, aber wie schön ist es dann, sich fallen zu lassen, Zeit und vor allem Raum werden unwichtig, nackt und erschöpft liege ich auf dem Platz, ausgepumpt und ausgeleert, völlig fix und alle, aber immer in der Gewissheit, dass ich in wenigen Stunden wieder erholt sein werde. Die gemeinsame Dusche gehört für mich dabei zu den wichtigsten Ritualen. Diese prickelnde Erregung – das möchte ich künftig nicht nur ein- oder zweimal in der Woche erleben.“ ...

Unbestätigten Gerüchten zufolge hat Franz Beckenbauer an dieser Stelle nur den Kopf geschüttelt, knüllte das Schreiben zu einem fußballähnlichen Gebilde und kickte es geschickt und mit der ihm eigenen, eleganten Art in den Papierkorb.

Sonja erhielt ebenfalls das richtige Anschreiben.

„Geliebte Sonja,

meinen Heiratsantrag von vorgestern möchte ich untermalen, indem ich Dir gerne beschreibe, welche Qualifikationen ich Dir als Dein künftiger Mann zu bieten hätte. Bitte gib mir bald Dein Ja-Wort – denn ohne Dich kann ich nicht mehr leben.

Dein Dich liebender Oliver.“

Aber mit Erstaunen las sie die beigelegte Anlage, die Franz Beckenbauer, für die sie bestimmt war, versagt blieb:

„Ich bewerbe mich heute vor allem als Manndecker. Bereits in der Jugend verstand ich es, die Zuschauer zu begeistern und es gab viele Leute, die mir bei den damaligen Vorspielen zusahen und mich für talentiert hielten. Bereits nach dem Anstoß bin ich bereit, Höchstleistungen zu bringen und ich habe einen Punch im rechten Fuß, der legendär ist. Vor allem beim Decken bin ich gefürchtet und das Spiel im Mittelfeld entzückt alle Mitspieler, die ich mit meinen Aktionen mitzureißen verstehe. Wenn wir nach einem gelungenen Bums alle übereinander herfallen, werde ich meist zerdrückt und die Küsse aller Teilnehmer bekomme ich dafür, dass ich im Strafraum mit meinem harten Freistoß immer schnell zum Erfolg komme. Ich fackele nicht lange, sobald ich die Kugel am Fuß habe, ziehe ich ab und manchmal zerreißt es das Netz hinter dem Strafraum. Schon beim Einlaufen jubeln mir oft meine Fans zu, nicht nur weibliche, auch männliche Anhänger sehen mir gerne zu. Dieser Jubel steigert sich, wenn ich die Abseitsfalle umgehe und wieder brennt es im Kasten. Standardsituationen beherrsche ich aus dem FF. Auch auf Ecken bin ich spezialisiert, mein Einwurf erreicht von der Außenlinie aus den Anstoßpunkt im Mittelfeld und damit verlagere ich jedes Spiel von den Flügeln ins Zentrum, hol mir dann das Leder zurück und versenke es mit einem Fernschuss so im Kasten, dass die Pfosten wackeln. Ich passe mich gerne an, schnelle Stellungswechsel sind meine Spezialität, egal ob am Nachmittag oder unter gleißendem Flutlicht. Auch werde ich der König der Strafstöße genannt, weil ich jeden Stoß dort versenke, wo er hingehört. Ich liebe das Spiel in den tiefen Raum hinein, aber ich kann auch gut an einen anderen abgeben. Ich spiele also aus und mit Leidenschaft, habe der Fortuna zehn Jahre die Treue gehalten, aber jetzt fühle ich mich reif für einen Wechsel und glaube, dass ich meine Aufgabe noch gut zehn Jahre erfüllen kann.“


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