Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 7

Doch er hatte all das heruntergeschluckt, bis er nachts leise in seine Armbeuge heulen konnte. Er war hier, weil er es so gewollt hatte. Und er wollte es, allen Widrigkeiten zum Trotz, noch immer. Ob es nur für ein Jahr war, oder um sich eine Zukunft zu erarbeiteten, spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Er würde tun, was ihn sein Vater gelehrt hatte, was einen Nordmann ausmachte. Dem Schicksal aufrecht und unbeugsam entgegentreten und keinen Schritt weichen. Er mochte sich nach einem Jahr geschlagen geben und auf den elterlichen Hof zurückkehren, doch wenn er jetzt klein beigab, würde er es sein Leben lang bereuen.

Er war alt genug, um zu wissen, dass Scheitern oft das geringere Übel war, wenn die einzige Alternative darin bestand, zu verzagen und vorzeitig aufzugeben.

Vor ihm erstreckte sich an diesem frühen Nachmittag eine scheinbar endlose grauweiße Trostlosigkeit. Der mattgraue Himmel war mit Wolken verhangen, die der Eiswind vor sich herjagte. Die Luft war klirrend kalt und trocken, der Schneefall hatte für den Moment aufgehört, und die Sichtweite war von hier oben aus enorm. Er ließ seinen Blick über den weißen Tod schweifen, der sich vor ihm ausbreitete. Außer verwehendem Schnee und dem dunklen, wogenden Grau des nordischen Meeres gab es hier nur Leere. Nicht einmal Vögel zogen ihre Bahn, es gab kein Wild und selbst die ersten vereinzelten Hasen bekam man mit etwas Glück ein paar Landmeilen weiter südlich zu Gesicht.

Es gab kein Leben außer den Klabautern, wenn sie denn kamen. Das konnte sehr bald passieren, da sich der August bereits dem Ende neigte und es ein kaltes Jahr war. Die meiste Zeit über war die Wache mehr Ritual und Training, obwohl Naitan gehört hatte, dass ab und an kleine Gruppen der Bestien auch unter dem Jahr bis zum Wall vordrangen. Dabei mochte es sich natürlich ebenso gut um Geschichten handeln, um Neulinge zu ängstigen oder die Wachsamkeit zu erhöhen. Von seinem jetzigen Posten aus war die Wache ohnehin nicht so wichtig wie weiter vorne. Deswegen wurden Grünschnäbel wie er ja zuerst hier postiert, um sich an die gemütliche Witterung zu gewöhnen. Er befand sich an der dritten Mauer, die im Grunde eine Notmauer war. Wenn die Klabauter bis hierhin vordrangen, standen sie kurz davor, alles zu überrennen und ins Landesinnere einzufallen.


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