Читать книгу Die Rückkehr des Wanderers онлайн | страница 5

Natürlich hätte er es auch schlechter treffen können. Mit einem von den bösartigen alten Säcken zum Beispiel, die seit mehreren Wintern hier Dienst taten.

Es gab einmal die Freiwilligen, von denen jedes Jahr Dutzende kamen. Dann war da ein Kontingent an Karls und Huskarlar des Jarls, die in regelmäßigen Rotationen am Wall stationiert wurden. Über kurz oder lang verbrachten viele der Krieger des Jarltums auf diese Weise mindestens eine Saison auf den Mauern. Darüber hinaus gab es noch die feste Mannschaft, mehrere Hundert Männer und einige Dutzend Frauen, sowohl Kämpfer als auch Versorgungsvolk.

Naitan hatte den Eindruck, dass es dem Gemüt nicht sonderlich zuträglich war, diese Art Leben zu führen. Das war auch kaum verwunderlich, bestand doch der größte Teil des Jahres aus endloser Eintönigkeit und hartem Training in eisiger, nie endender Kälte. Im späten Sommer oder dem frühen Herbst kämpfte man dann gegen lebendige Alpträume aus Fell und Krallen und begann den Zyklus, wenn man denn überlebte, daraufhin von Neuem.

So betrachtet klang die Sache nicht mehr nach einem Abenteuer, von einer guten Idee ganz zu schweigen. Auch besonders mannhaft oder ehrenvoll schien es von diesem Blickwinkel aus nicht. Aber Naitan wollte schließlich auch nicht den Rest seines Lebens hier verbringen. Ein Jahr oder zwei mussten genügen. Bis dahin hoffte er, in der Schlacht die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten zu erlangen, und vielleicht in die Reihen der Karls eines Thane oder gar des Jarls selbst aufgenommen zu werden. Ein Soldat zu sein war das Größte, was er sich im Leben vorstellen konnte. Wenn auch nicht unbedingt am Wall.

Es war nicht so, dass ihm die harte Feldarbeit auf dem Land viel ausgemachte. Die Arbeit mit Holz bereitete ihm sogar Freude. Das Problem war nur, dass er eben der dritte und damit letzte Sohn seines Vaters war. Der Älteste erbte den Hof, der zweitälteste übernahm die Holzwerkstatt. Was für Naitan noch blieb, war sich auszusuchen, für welchen Bruder er für den Rest des Lebens arbeiten würde. Eine andere Möglichkeit bestand darin, sich die Tochter eines sohnlosen Nachbarn zu suchen und ihr ein Kind zu machen, aber wer wollte das schon? Naitan jedenfalls erschien keine dieser Perspektiven sonderlich erstrebenswert.


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