Читать книгу Maigret, Lognon und die Gangster онлайн | страница 9

Maigret war hinterhergegangen und streckte die Hand zum Hörer.

»Erlauben Sie? … Hallo! Lognon?«

Der andere am Ende der Leitung blieb still, sicher mit starrem Blick, zusammengebissenen Zähnen.

»Sagen Sie mal, Lognon, wo sind Sie eigentlich gerade?«

»Im Büro.«

»Und ich bin bei Ihrer Frau in der Wohnung. Ich muss mit Ihnen reden. Ich komme in die Rue de la Rochefoucauld, das liegt auf meinem Weg. Warten Sie auf mich … Wie bitte?«

Er hörte den Inspektor stottern.

»Mir wäre es lieber, nicht hier. Ich erkläre Ihnen alles, Herr Kommissar …«

»Dann kommen Sie an den Quai des Orfèvres, in einer halben Stunde.«

Er legte auf, nahm seine Pfeife, seinen Hut.

»Sie glauben, es ist nichts Schlimmes passiert?«

Und da er sie verständnislos ansah:

»Er ist so unvorsichtig, er ist so ehrgeizig, dass er …«

»Soll reinkommen.«

Lognon war pitschnass, dreckig, als hätte er sich die ganze Nacht in den Straßen herumgetrieben, und er hatte einen derartigen Schnupfen, dass er sein Taschentuch dauernd in der Hand behielt. Mit geneigtem Kopf, wie einer, der erwartet, dass man ihn herunterputzt, stand er in der Mitte des Raums.

»Setzen Sie sich, Lognon. Ich war gerade bei Ihnen zu Hause.«

»Was hat meine Frau gesagt?«

»Alles, was sie weiß, nehm ich an.«

Danach folgte ein ziemlich langes Schweigen, Lognon nutzte es zum Naseschnäuzen, ohne dass er wagte, den Kommissar anzuschauen, und der Kommissar, der seine Empfindlichkeit kannte, wusste nicht recht, wo beginnen.

Was Madame Lognon gesagt hatte über ihren Mann, war nicht so falsch. Dieser Trottel wollte es immer so gut machen, dass er unausweichlich in der Patsche landete, überzeugt, die ganze Welt habe etwas gegen ihn und er sei das Opfer einer Verschwörung, angezettelt, um zu verhindern, dass er befördert wurde und endlich den Platz in der Sonderabteilung am Quai des Orfèvres einnahm, den er verdiente.

Ärgerlich war, dumm konnte man ihn tatsächlich nicht nennen, er war sehr gewissenhaft und der anständigste Mensch von der Welt.

»Liegt sie im Bett?«, fragte er schließlich.


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