Читать книгу Beverly Malibu онлайн | страница 8

»Das denke ich auch«, bestätigte sie mit einem kritischen Blick auf die Metall- und Plastikteile des Stuhls. Vielleicht ergab das Superglue ja einen gut aufgelösten Fingerabdruck.

Sie wandte sich vom Bett ab, um den übrigen Raum zu untersuchen: ein einfacher Toilettentisch ohne Spiegel, ein tragbarer Fernseher auf einem Ständer, zwei Pappkartons, einer randvoll gefüllt mit Sportzeitschriften, der andere mit zerlesenen Taschenbüchern, deren Einbände zerknickt und eingerissen waren.

Vor dem Fußende des Betts lagen die Kleidungsstücke, die Owen Sinclair ausgezogen hatte: Baumwollhose, ein bedrucktes Sporthemd, Segeltuchschuhe.

Kate ging zum Toilettentisch und begutachtete etwa ein halbes Dutzend Fläschchen mit Männer-Toilettenartikeln, alle ungeöffnet, wahrscheinlich Geschenke. Daneben lag ein offenbar viel benutztes Set von altmodischen silberverzierten Bürsten mit dem Monogramm OCS, ferner ein Schlüsselbund, eine goldene Seiko-Armbanduhr und einige verstreute Münzen neben einer abgewetzten Lederbrieftasche. Dazwischen zwei gerahmte Fotografien, ungefähr fünf mal sieben Zentimeter groß, und zahllose weitere an der Wand.

Mit Hilfe ihres Kugelschreibers klappte Kate die Brieftasche auf. Unter einer vergilbten Klarsichtfolie steckte ein Führerschein. Das Foto war nicht zu erkennen, aber sie konnte den Namen und das Geburtsdatum entziffern: Owen Charles Sinclair, geboren am 12. 10. 1915. Aus dem Fach für Papiergeld guckte ein Packen Rechnungen hervor.

Sie warf einen erneuten Blick auf das Opfer. Zwischen dem gekräuselten Brusthaar schimmerten matt die Glieder einer schweren Goldkette. An der verkrampften Hand, mit der Sinclair ans Bett gefesselt war, steckte ein schwerer goldgefasster Smaragdring. Ein Raubmörder war hier offenbar nicht am Werk gewesen, was für Taylors Theorie sprechen würde.

Eines der Fotos auf dem Toilettentisch, eine vergilbte Schwarzweißaufnahme, zeigte einen Mann Anfang dreißig mit einer steif gebügelten Hose, einem Hawaiihemd und einem Halstuch. Er stand gegen ein Automodell der Fünfzigerjahre gelehnt, die Arme über der breiten Brust verschränkt. Das lächelnde Gesicht war jungenhaft hübsch, das Haar ungewöhnlich dick und wellig. Kate sah vom Foto zu der Gestalt auf dem Bett und wieder zurück. Die blutüberströmten Augen des Opfers und das starre, verzerrte Grinsen machten einen Vergleich ziemlich schwer, aber der Körperbau war ähnlich und die Cesar Romero-Tolle des welligen grauen Haars unverwechselbar.


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