Читать книгу DIE KATAKOMBEN онлайн | страница 16

»Das ist kein Spiel. Soweit du weißt, könnte diese Frau ermordet worden sein. Damit willst du nichts zu tun haben.«

»Dann komm mit mir – beschütze mich.«

Ich zog meine Hand zurück. »Grundgütiger, Danièle. Hast du gerade nicht dasselbe Video gesehen wie ich? Was du vorhast, das ist gefährlich und unverantwortlich.«

»Wenn die Frau oberirdisch gefilmt hätte, in einer Gasse, und sie hätte die Kamera fallen lassen und geschrien, würdest du dich weigern, diese Gasse nach ihr abzusuchen?«

»Das ist nicht dasselbe.«

»Ich fühle mich in den Katakomben absolut wohl.«

»Warst du schon mal so tief drin, so weit, wo Pascal die Kamera gefunden hat?«

»Ich hab doch gesagt, Pascal …«

»Nicht er. Du.«

»Nein, war ich nicht.«

Ich schüttelte den Kopf. »Okay, nimm den irren Killer mal ganz aus der Gleichung, den Killer, der vielleicht wieder da runter gegangen sein könnte. Was, wenn du dich wie die Frau verirrst? Was, wenn du nicht wieder raus findest?«

»Pascal kennt …«

»Du setzt ganz schön viel Vertrauen in diesen Kerl.«

»Er ist mein Freund. Er ist der erfahrenste Kataphile, den ich kenne. Ich vertraue ihm voll und ganz.«

Ich sagte nichts.

»Also?«, drängte sie.

»Nein, Danièle. Absolut nicht.«

»Es wird lustig.«

Ich versteifte mich, als mich diese Aussage in die Nacht am Lake Placid zurückversetzte. Tun wir’s, Kumpel, hatte Brian nur Minuten vor seinem Tod zu mir gesagt, während er mir die Schlüssel zum Chris-Craft zugeworfen hatte. Das wird lustig.

»Was kann ich sagen, das dich überzeugt, mitzukommen?«, fragte sie.

»Sei kein gottverdammter Idiot, Danièle!«, blaffte ich und sah sie wütend an.

Sie starrte zurück, überrascht und verwirrt. Dann trotzig. Abrupt klappte sie den Laptop zu, stopfte ihn in ihre Tasche. Sie zog einen Stift heraus und kritzelte eine Adresse auf eine Serviette.

»Falls du es dir anders überlegst«, sagte sie steif und stand auf, »ich werde zwischen acht und neun Uhr heute Abend dort sein.«

Sie stieg auf ihr Fahrrad und radelte davon.

***

Mein Mietshaus lag in einer ruhigen Straße nahe dem Viertel Saint Germain und dem Jardin des Plantes. Saint Germain war lebhaft und voller Restaurants und Bars, aber ich vermied die Gegend meistens, weil ich nicht viele Menschen in Paris kannte, und ich war nicht der Typ dafür, alleine zu essen oder zu trinken, zumindest nicht außerhalb der Arbeit. Der botanische Garten war allerdings eine andere Geschichte. Ich verbrachte jede Menge Zeit in den eintrittsfreien Bereichen, spazierte über die Pfade, um etwas Bewegung zu bekommen, oder las ein Buch im Gras oder auf einer Bank im Schatten eines Baumes.


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