Читать книгу DIE KATAKOMBEN онлайн | страница 15

Und warum nicht?, dachte ich. Warum pochte ich darauf, dass es nicht so war? Jeden Tag passierte große Scheiße in der Welt. Eine Menge großer Scheiße. Ziemlich schreckliche Scheiße. Man konnte so tun, als wäre es nicht so, aber damit verarschte man sich nur selbst.

»Habt ihr der Polizei eine Kopie gegeben?«, fragte ich.

»Der Polizei?« Danièles Augen weiteten sich überrascht. »Natürlich nicht.«

»Aber wenn es echt ist, dann ist dieser Frau etwas zugestoßen. Ihr müsst es der Polizei sagen.«

»Und was würde die deiner Meinung nach tun, Will?«

»Ich dachte, du hättest mir mal erzählt, dass es diese Polizisten gibt, die in den Katakomben auf Streife gehen?«

»Catacops, ja. Aber die patrouillieren nur in den gängigen Bereichen. Sie stellen sicher, dass niemand irgendwas kaputt macht oder Knochen stiehlt. Sie gehen nicht auf Verbrecherjagd. Sie gehen nicht in die unkartierten Gebiete. Die Katakomben sind hunderte Kilometer lang. Es gibt viele Ebenen.«

»Ich denke trotzdem, dass ihr es ihnen sagen solltet.«

»Wir machen etwas Besseres. Wir werden nach ihr suchen.«

»Heute Abend?«, fragte ich. »Ihr geht heute Abend auf die Suche nach dieser Frau?«

Sie nickte.

»Und ihr glaubt, ihr werdet sie finden?«

»Wir wissen es nicht. Aber wir werden es versuchen.«

»Diese Kamera könnte schon Jahre da unten liegen.«

»Das Video hat einen Zeitstempel von vor drei Wochen.«

»Bist du nicht … ich weiß auch nicht … Hast du keine Angst?«

»Du hast ihre Schreie gehört. Wenn wir sie finden, wird es wahrscheinlich nur ihre Leiche sein. Wer immer sie angegriffen hat, wird längst weg sein.«

»Und was, wenn nicht?«

»Wir werden zu viert sein.«

»Zu viert? Du hast gesagt …«

Sie nahm meine Hand. »Ich möchte, dass du mit uns kommst.«

Ich blinzelte. »Machst du Witze?«

»Ich will, dass wir diese Erfahrung zusammen machen.«

»Auf keinen Fall werde ich auf der Suche nach irgendeiner verschwundenen Frau durch die Katakomben latschen, Danièle, und ich denke, du solltest dir auch noch mal überlegen, ob du hingehst.«

»Da gibt es nichts zu überlegen.«


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