Читать книгу Bittersüß - davor & danach 2 онлайн | страница 3

Als ich wieder zu mir komme, riecht es sauber und die Schweinerei auf den Krankenhauslaken ist verschwunden. Auch das trockene Gefühl im Mund ist besser. Offenbar hat mir eine von ihnen Flüssigkeit eingeflößt. Erschrocken bemerke ich, dass drei Männer neben meinem Bett stehen und mich besorgt und befangen ansehen. Einer davon ist Arzt. Er muss Ende fünfzig sein. In dem weißen Kittel wirkt er größer, als er eigentlich ist. Er hat dichtes graues Haar. Nur der Ausdruck auf seinem Gesicht gefällt mir nicht. So sieht jemand aus, der schlechte Nachrichten hat. Genau so sehen auch die anderen Männer aus, die in Polizeiuniform hinter dem Arzt warten. Beide sind etwa in meinem Alter. Vielleicht ist der größere auch schon dreißig. Stumm blicke ich sie an, während sie mich ganz offen anstarren.

„Herr Herzog. Mein Name ist Doktor Nowak. Die Herren hinter mir sind von der Polizei und haben ein paar Fragen zum Unfall, in den Sie verwickelt waren. Zuerst einmal … fühlen Sie sich schon bereit, mit ihnen zu sprechen?“

Ruhig und abwartend mustert der Arzt mich. Keine Ahnung, ob ich bereit bin. Ich will nur endlich wissen, was passiert ist.

„Ich denke schon“, krächze ich. Dr. Nowak reagiert sofort und reicht mir eine Schnabeltasse mit Flüssigkeit. Wasser. Noch nie hat einfaches Wasser so gut geschmeckt. Selbst aus dieser peinlichen Kindertasse.

„Gut. Wenn die Herren sich kurz fassen würden. Herr Herzog und ich müssen uns noch ausführlich über seinen Gesundheitszustand unterhalten. Das hat in jedem Fall Vorrang.“

Er wirft den Beamten einen warnenden Blick zu, ehe er den Raum verlässt. Nun bin ich alleine mit den beiden Polizisten. Der Kerl, der in meinem Alter ist und vielmehr wie ein Boxer aussieht als ein Gesetzeshüter, tritt näher an mein Bett heran.

„Ich hoffe, Sie haben nicht allzu schlimme Schmerzen?“ Betreten blickt er mich von oben bis unten an.

„Es ist besser, seit sie mir irgendein Zeug über diesen Knopf da geben“, lasse ich ihn wissen und blicke dabei auf die Säule neben meinem Bett, an der ein Infusionsbeutel hängt.


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