Читать книгу DIE KATAKOMBEN онлайн | страница 46

»Das ist die Metro«, erklärte Danièle. »In der Nähe sind Schienen.«

Bis spät Arbeitende, die zu ihren Häusern und Familien zurückkehrten, jüngere Männer und Frauen, die sich auf den Weg machten, um sich mit Freunden zu treffen. Mit anderen Worten, der gewohnte Gang des Lebens. Diese alltäglichen Bilder ließen das Tunnelgraben im Dunkeln und im Schmutz unter Paris umso unwirklicher erscheinen.

Pascal, der darauf aus zu sein schien, in Bewegung zu bleiben, sagte: »Montez la garde« und ging weiter.

»Ja, seid vorsichtig«, sagte Danièle zu uns. »Die Deckenhöhe variiert. Ihr müsst auf der Hut sein. Ihr müsst auf euren Kopf aufpassen. Und auf eure Füße. Ihr wollt nicht in eine Felsspalte oder eine Senke treten. Manche können sehr tief sein.«

»Wie tief?«, fragte Rob.

»Ich weiß es nicht, Rosbif«, rief sie über die Schulter hinweg. »Ich bin nie bis zum Grund gelangt.«

Kapitel 10

DANIÈLE

Der Trick bestand darin, nah bei der Person vor einem zu bleiben, um im Rückstrahl ihrer Lampe sehen zu können, und Danièle hielt sich so dicht an Pascal, dass sie nach ihm greifen und ihn berühren konnte, wenn sie das wollte. Sie hatte nicht gescherzt, als sie Will und Rob geraten hatte, aufzupassen, wohin sie traten. Berichten zufolge hatte eine Gruppe Kataphiler im letzten Dezember eine Wand im abgelegenen Westteil der Tunnel durchbrochen und nie zuvor gesehene Korridore entdeckt, von denen einer eine Reihe lebensgroßer, aus dem Kalkstein gehauener Statuen vorwies. Während eines Ausflugs, um die Statuen zu sehen, hatten Danièle und Pascal einen alleine in einer kleinen Kammer sitzenden Mann getroffen. Er war schwach und hatte Wahnvorstellungen aufgrund von Dehydration. Sie gaben ihm Essen und Wasser, und als er wieder bei ausreichend klarem Verstand war, zeigte er ihnen seinen Knöchel, den er sich, wie er erklärte, gebrochen hatte, als er in eine sechzig Zentimeter tiefe Felsspalte getreten war. Der Knöchel war auf die Größe einer Cantaloupe-Melone angeschwollen und von dunkelrotfleckigen Stellen verunstaltet. Sein Freund war aufgebrochen, um Hilfe zu holen, aber er war nie zurückgekommen. Der Mann wusste nicht, wie lange das her gewesen war, konnte sich kaum daran erinnern, an welchem Tag er die Katakomben betreten hatte, aber angesichts seines schlechten Zustands war anzunehmen, dass mehrere Tage vergangen waren. Ebenso war es wahrscheinlich, dass sein Freund kein erfahrener Kataphiler war und es nicht geschafft hatte, wieder zurückzufinden.


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